LEBENDIGE TEILORTE UND STADTTEILE
Die Stadt Konstanz – das sind die Stadtteile Altstadt, Paradies, Petershausen, Industriegebiet, Wollmatingen, Fürstenberg, Königsbau, Allmannsdorf, Staad, Egg und die Ortsteile Litzelstetten, Dingelsdorf und Dettingen-Wallhausen mit jeweils eigener Identität.
Teilorte als Vorbilder
Neidvoll beobachten viele Bürger*innen, was in den Ortsteilen gelingt, wenn Ortsverwaltung, Ortschaftsrät*innen, Vereine und Bürger*innen gemeinsam etwas in die Hand nehmen. Sei es das geplante Wärmenetz in Dingelsdorf oder die Nachbarschaftshilfe in Litzelstetten. So etwas benötigen die Konstanzer Stadtteile auch!
Komplexe, langwierige Prozesse sind die Realität
Fachleute in der Konstanzer Verwaltung haben es nicht immer leicht:
Die Ansprüche der Bürger*innen sind vielfältig, die Planungen komplex und unzählige fachliche Abstimmungen müssen vorgenommen werden. → Dann entscheidet irgendwann der Gemeinderat. → Dann ist die Realisierung nicht selten von Zuschüssen vom Land und vom Bund abhängig, welche erst noch beantragt werden müssen. → Sind die Zuschüsse nach Monaten oder Jahren genehmigt, müssen die Arbeiten ausgeschrieben und Aufträge vergeben werden. → Dann braucht es Genehmigungen für das Baustellenmanagement.
Nicht nur die Bürger*innen sind genervt, wie lange vieles dauert und fühlen sich ohnmächtig. Auch viele Verwaltungsleute würden lieber ihre fachlichen Kompetenzen konkret einsetzen, als sich auf teilweise unbefriedigende Weise mit den langwierigen Prozessen herumzuschlagen.
Mehr Mut und Risikobereitschaft!
Wir sind nicht blauäugig. Wir verstehen: Viele lästige Vorschriften machen durchaus Sinn.
Doch wir beklagen auch die mangelnde Risikobereitschaft und die Kultur, in der so viele Angst haben, einen Fehler zu machen. Wir können uns eine Verwaltungskultur mit Angst vor dem Fehlermachen nicht mehr leisten! Das ist ineffizient, kostet zu viel Geld und demotiviert unsere fähigen Fachleute.
Mehr Nähe zwischen Bürger*innen und Verwaltung!
Konstanz sollte sich durch den guten Kontakt zwischen Bürger*innen und unseren Verwaltungsfachleuten auszeichnen. Wir haben konkrete Vorschläge, wie wir die Verwaltung näher zu den Menschen bringen können:
- Bündelung der Fachleute für jeden Stadtteil (Stadtplanung, Tiefbau, Sozialer Dienst, Schulen, Bauhof, EBK, …) mit Verlagerung von Verantwortung auf die Stadtteil-Teams
- Bei Personalnotstand im Bürgerbüro oder an anderen Stellen werden Fachleute für einige Stunden pro Woche abgeordnet. Der Vorteil dieser Lösung wäre, dass dringende Arbeiten, von denen die Einwohner*innen direkt abhängig sind, noch geleistet werden und Fachleute, die übergeordnete Aufgaben verfolgen, dennoch wertvolle Hinweise aus der Bevölkerung erhalten können.
Treffpunkte für Jung und Alt überall ausbauen
In unserer Gesellschaft sind die Tagesabläufe immer individualisierter und einsamer. Es ist für das gesellschaftliche Klima in einem Ortsteil wichtig, dass man sich kennt, trifft, austauscht, gegenseitig unterstützt und Feste zusammen feiert. Der eine braucht Hilfe, der andere hat etwas zu geben. Wir möchten den Interessierten einen ansprechenden Ort dafür bieten.
Die Stadt aus der Perspektive der Bürger*innen denken und gestalten
In den Konstanzer Stadtteilen sollte mit Nachbarschaftsräten und/oder themenspezifischen Bürger*innenräten gearbeitet werden. Die Erfahrungen, die wir dabei als Stadtbevölkerung machen, stärkt unsere Demokratie. Eine Kooperation mit den Schulen und Kirchen würde sich hier gut anbieten. Diese haben in allen Stadtteilen Räumlichkeiten, in welchen sich solche Räte außerdem gut treffen könnten.
0 Kommentare