Was sind überhaupt Baugruppen? Und was bedeuten sie für Konstanz?

26. Januar 2016

Schon im Wahlprogramm des JFKs war zu lesen:

„Wir möchten unterschiedliche Baugruppen-, Genossenschafts- und Erbpachtmodelle unterstützen und weniger Bauträgerprojekte. Die Stadt braucht eine höhere Vielfalt an Bauformen, kleinteiligere und überschaubare Bauten anstatt große, monotone und anonyme Blockbauten.“

Andere politische Gruppierungen sind bezüglich Baugruppen zumindest in der Priorisierung zurückhaltender: „Grundsätzlich sind attraktive Angebote von privaten Bauherren, Investoren sowie Baugruppen auch ein wichtiger Standortfaktor für die Wirtschaft“ (aus dem CDU-Parteiprogramm für die Kommunalwahlen 2014-2019).Wieder andere tun sich historisch schwer, was die Außenentwicklung angeht oder haben hauptsächlich ein bestimmtes Klientel im Blick. Das JFK diskutiert regelmäßig über alle Möglichkeiten, die zu lebenswertem und bezahlbarem Wohnraum für die unterschiedlichsten Bevölkerungsgruppen führen. Zum Beispiel könnten wir Änderungen im Grunderwerbsmodell andenken, oder gelegentlich höher bauen und auch das Dachgeschoss in den Ausbau miteinbeziehen. Ode auch die Förderung des Bauens in Baugruppen.

Leider ist in Konstanz noch immer wenig bekannt, dass es dieses Modell überhaupt gibt bzw. wie es funktioniert. Wikipedia schreibt dazu:
\“Eine Bauherrengemeinschaft (auch Baugruppe oder Baugemeinschaft) ist der Zusammenschluss mehrerer privater Bauherren, die gemeinsam – zur Eigennutzung oder Vermietung – Wohnungen, einzelne Mehrfamilienwohnhäuser, Gewerbe- oder Gemeinschaftsräume planen, bauen oder umbauen.
Die Nutzer können so, im Gegensatz zum Immobilienkauf von einem Bauträger, bereits in der Planungsphase eigene Wünsche mit einbringen, welche am Wohnungsmarkt nicht erfüllbar sind. Es entstehen in der Regel individuellere, kreativere Wohnlösungen und es werden die klassischen Vorteile eines Mehrfamilienwohnhauses genutzt: flächensparender Bau, Teilung der Erschließungs- und Planungskosten. Auch ist es möglich, ja gewünscht, Einfluss auf die Zusammensetzung der späteren Hausgemeinschaft zu nehmen. Vor allem Personen und Gruppen, die in einer Hausgemeinschaft mit bestimmten Gemeinschaftsstrukturen (Mehr-Generationen-Haus, soziale oder ökologische Ausrichtung) leben möchten, können mit einer Bauherrengemeinschaft eine engagierte Hausgemeinschaft gründen.“

Es freut es uns, dass verschiedene Ausprägungen dieses Modells nun auch in Konstanz angekommen sind und diskutiert werden, denn momentan interessieren sich bereits einige Architekturbüros dafür und suchen Mitmachende. Aber auch die Stadt selbst hat einen Ansprechpartner für Baugruppen: Herrn Jansen ( http://www.konstanz.de/umwelt/01029/03848/ )

Auch im Handlungsprogramm Wohnen sind Baugruppen erwähnt und explizit Flächen dafür vorgesehen. Wir würden uns freuen, wenn dieser Plan auch erfüllt oder sogar übererfüllt wird und würden es daher befürworten, wenn sich möglichst viele in diesem Thema engagieren. Dass es auch in größerem Stil funktioniert, zeigen Städte wie Tübingen oder Freiburg.

Dr. Matthias Schäfer, Fraktionsvorsitzender JFK

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1 Kommentar

  1. Hein Margraf

    Ich bin ebenfalls für Baugruppen und sogar an einer Neugründung beteiligt. Nur auf dieser Weise ist in Konstanz bezahlbarer Wohnraum überhaupt möglich.
    Dazu sollten allerdings alle Fraktionen Ihre Einfluß geltend machen und möglichst mehr als die von der Stadt angeküngigten 10 % der Stadt eigenen Baugrundstücke dafür zu Verfügung stellen.
    Vor allem sollte auch Ihre Fraktion dafür Stimmen, dass auf dem TC-Gelände die seit 2013 geplanten 135 Wohnungen jetzt und nicht erst in 10 bis 15 Jahren gebaut werden können.

    Mit freundlichen Grüßen
    Hein Margraf

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