In Südkorea übersteigt das Angebot an Krippenplätzen bei weitem die Zahl der Babys, die einen Betreuungsplatz brauchen – das war die Überraschung des Tages beim Austausch der Frauendelegation aus Südkorea mit Stadträtinnen, Vertreterinnen von Frauenorganisationen und der Leiterin der Chancengleichheitsstelle der Stadt Konstanz, Christa Albrecht.
Ansonsten gleichen sich die Schwierigkeiten und Hürden auf dem Weg zur vollen Gleichberechtigung von Mann und Frau, stellten die anwesenden Frauen im dreistündigen Gespräch, das durch einen Dolmetscher begleitet wurde, fest.
Theoretisch sei man schon viel weiter, nur in der Praxis und auch in manchen Köpfen sei noch nicht angekommen, dass Frauen für gleiche Arbeit auch gleiches Geld verdienen müssten, die Familiengründung kein Karrierehindernis sein sollte, und dass Gewalt gegen Frauen immer noch häufig als Randproblem gesehen wird, und es für betroffene Frauen schwierig ist, sich ein Leben in Sicherheit mit eigenem finanziellen Auskommen aufzubauen.
Auch die Schwierigkeiten Alleinerziehender in beiden Ländern kamen zur Sprache, die leider immer noch viel zu geringe Quote von Frauen in der Politik beider Länder, und die große Bereitschaft von Frauen, sich ehrenamtlich und unentgeltlich zu engagieren.
Konstanz steht mit einer Frauenquote von 25% im Gemeinderat dabei noch ganz gut da, denn in der 3 Millionen Einwohner zählenden Provinz Kyengsangnam-do, aus der die Besucherinnen stammen, sind Frauen nur zu 15 % im Gemeinderat vertreten. Für die 25 % ernteten die drei Konsanzer Stadträtinnen Zahide Sarikas (SPD), Dr. Christine Finke (JFK) und Dr. Christiane Kreitmeier (FGL), die stellvertretend für den OB Uli Burchardt die Sitzung leitete, bewunderndes Raunen, als die Frage auf die Frauenquoten kam.
Die Stimmung während des Austausches war gut und konzentriert, trotz Sprachbarriere, die durch einen Dolmetscher überwunden wurde. Beim im Anschluss an den Austausch verewigten Gruppenbild mischten sich die Nationen bunt durcheinander, und die Frauen gingen mit dem Gefühl auseinander, dass Frauen in aller Welt ähnlichen Schwierigkeiten bei dem Erreichen der Gleichberechtigung entgegensehen.
Die südkoreanische Delegation bestand aus Vertreterinnen von diversen Frauenverbänden, der Verwaltung, des Konsumentenschutzes, Kinderschutzvereinen, rotem Kreuz und Erziehungsverbänden. Für Konstanz waren neben den drei Stadträtinnen die Chancengleichheitsbeauftragte Christa Albrecht (samt Praktikantin) sowie Erika Korn von Terre de Femmes und Margit Zepf vom Deutschen Juristinnenbund anwesend.
Autorin: Christine Finke
Der Artikel über Frauenkonferenz ist interessant .Ich bin hier in Hannover gerade auf beruflicher Ebene mit dem verband alleinerziehender Mütter und Väter in Kontakt, die auch auf politischer ebene arbeiten. Jedoch ist meine Erfahrung, das es zu wenig Solidarität zwischen Frauen gibt, die dauerhaft zu Veränderung führt. Auf einer Veranstaltung zum Thema Frau und Beruf der Region Hannover anwesend waren viele gutsituierte Frauen und ich dort auf die Situation der alleinerziehenden in unserem Projekte Fcc bei Tertia aufmerksam machte,sagte eine der moderatorinnen mehrfach :“ …hmm verheiratete frauen mit kinder seien auch häufig alleinerziehender. ..“. Wenn wir Frauen nicht endlich anfangen zusammen zu halten und für unser Leben zu kämpfen, wird sich kaum etwas ändern. E.h.
Danke! Und viele Grüße von Christine Finke!