MOBILITÄT

VERKEHR UND MOBILITÄT

Wo ist der Schmerzpunkt?

Trotz großer Versprechungen leiden die Menschen unter Stau und Gedränge auf den Konstanzer Straßen. Viele würden gerne auf umweltfreundliche Verkehrsmittel umsteigen, doch mit Bus und Bahn ans Ziel zu kommen ist oft umständlich und teuer. Wer sportlich ist, schwingt sich deshalb aufs Rad oder geht zu Fuß, aber viele Wege sind zu schmal und gefährlich.

Wie sollte es sein?

Wir möchten, dass Konstanz das Kopenhagen des Südens wird: Viel frische Luft, Platz zum Radeln, Flanieren, Spielen und Chillen. Bus und Bahn machen Spaß und jeder kann sich’s leisten. 

Wie erreichen wir das?

Busfahren attraktiver machen / ÖPNV, der Spass macht

Wenn ein dreistündiger Aufenthalt im Parkhaus günstiger ist, als zu zweit mit dem Bus in die Stadt zu fahren, dann werden falsche Anreize geschaffen. Die Lösung ist aber nicht die Erhöhung der Parktarife, sondern eine Entlastung der Bustarife.

Der Preis ist wichtig, doch die Bequemlichkeit auch. Wer weiß, dass er nicht lange auf den Bus warten muss und zu jeder Zeit schnell ans Ziel kommt, braucht kein Auto. Deswegen wollen wir, dass eine höher frequentierte Bustaktung in alle Ortsteile (auch nachts) geschaffen wird. Auch die Wassertaxi-Idee wollen wir unterstützen, ÖPNV soll und darf Spass machen. 

Vorfahrt fürs Fahrrad

Konstanz wirbt mit Aufklebern und Plakaten damit, eine Fahrrad-Stadt zu sein. Bei der Fahrradfreundlichkeit sehen wir jedoch viel Verbesserungspotenzial: Deshalb unterstützen wir den Bau einer zweiten Fahrradbrücke und fordern Radspuren auf der Alten Rheinbrücke. Pro Jahr sollte Konstanz mind. eine neue Fahrradstraße bekommen! Der Ausbau von Radwegen und Schutzstreifen und eine bei Bedarf durchgehende Beleuchtung der Radwege in die Vororte wären wichtige Schritte, um die Sicherheit zu gewährleisten. 

Außerdem setzen wir uns für die Ausweitung verkehrsberuhigter Bereiche und Tempo-30-Zonen ein und fordern eine konsequente Überwachung der Verkehrsregeln zum Schutz von Fußgänger*innen, Radfahrer*innen und spielenden Kindern.

Der Ausbau von Radparkhäusern und Stellflächen ist essentiell für eine Fahrradstadt. Die gilt auch für Ladestationen für E-Bikes. 

Weniger Verkehr ist mehr Lebensqualität

Wir möchten, dass der Verkehr zu Fuß und per Rad spürbar aufgewertet wird und der Autoverkehr abnimmt. Wie wäre es, wenn wir den Autoverkehr auf Rheinsteig und Laube deutlich reduzieren würden und der Transitverkehr deshalb entfällt? Fast die Hälfte des bisherigen Straßenraums könnte für Grün- und Spielflächen, für den erweiterten Schul- Außenraum und Außengastronomie oder Radspuren genutzt werden. Dann wäre auch ein Rikscha-Shuttle in die Innenstadt attraktiv. 

Die Entsiegelung der Flächen wird dem Mikroklima in der Innenstadt gut tun und sich positiv auf das Konzept Schwammstadt auswirken. (“Schwammstadt” – ein Konzept der Stadtplanung, mit dem Ziel möglichst viel anfallendes Regen- bzw. Oberflächenwasser vor Ort aufzunehmen und zu speichern, anstatt es weg zu kanalisieren)  

Rettungsdienste, Anlieferungs- und Handwerkerstellplätze werden nicht vergessen. Wir schauen uns damit das Erfolgskonzept aus Barcelona ab. 

Sharing is caring 

Wir wollen ÖPNV, sowie Rad- und Fussverkehr so attraktiv gestalten, dass immer weniger Leute ein Auto benötigen. Damit kommen wir der Vision einer autofreien Innenstadt näher. Ausnahmen braucht es für die, die es aus beruflichen oder gesundheitlichen Gründen nicht anders können.

Gleichzeitig setzen wir uns für den Ausbau von Carsharing-Angeboten ein. Denn unsere Autos stehen die meiste Zeit. Da macht es Sinn, sie mit anderen zu teilen. Das reduziert Kosten für die Nutzer*innen und schafft Platz auf den Straßen. 

Wie können wir das Carsharing wirklich nach vorne bringen? Die Stadtverwaltung und die städtischen Betriebe könnten ihre vielen Fahrzeuge gemeinsam mit anderen nutzen. Das spart Steuergeld und erhöht das Angebot für alle, besonders am Wochenende. Eventuell sogar ein neues Geschäftsfeld für die Stadtwerke?

Für Inhaber*innen des Sozialpasses sollte die Anmeldegebühr fürs Carsharing erstattet werden. 

Die verbliebenen Privat-PKWs sollten in erster Linie in Quartiersgaragen statt im öffentlichen Raum abgestellt werden. Da können E-Autos problemlos aufgeladen werden.

Bessere Anbindung an die Region

Ein zweites Gleis zwischen Petershausen und dem Hauptbahnhof ist für den Bahnbetrieb nach wie vor dringend nötig. Ebenso setzen wir uns für einen barrierefreien vierten Bahnsteig für Konstanz ein. Im Zusammenhang mit der Ringbahn um den gesamten Bodensee sollte dies verwirklicht werden.

Wir finden das Deutschlandticket für 49 € eine gute Sache. In Tübingen wird dieses mit 10 € aus der Stadtkasse unterstützt – tolles Beispiel für uns. So wird der Umstieg auf Bus und Bahn noch attraktiver.

Wir möchten, dass die Fähre in den ÖPNV integriert wird. Dann würden bei ihr auch das 49 € Ticket und diverse Nahverkehrstickets greifen. Eine Entlastung für Familien und Pendler*innen.

Fazit

Wir vom Jungen Forum Konstanz sind der Überzeugung, dass wir beim Verkehr mehr experimentieren sollten. Bevor viel Geld in Planung und Umbau fließen muss, könnten wir manches provisorisch ausprobieren: Pop-up-Radwege, temporäre autofreie Zonen und andere Ideen. So kann jede Maßnahme, die sich nicht durchsetzt, unbürokratisch zurückgenommen werden.  

 

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