Auch zur zweiten geplanten Anschlussunterbringung in Konstanz (und es werden noch andere folgen) gab es einen Ortstermin auf Einladung der Fraktionen. Es kamen daher Vertreter des JFKs, der FGL, der LLK, der FDP, der FWG, der SPD und diesmal auch der CDU am 2. September ins Zergle, um mit den Bürgern in den Dialog zu treten. Von der Verwaltung war niemand anwesend, da diese über das bürgerschaftliche Engagement zu einem späteren Zeitpunkt mit weiteren Antworten ins Gespräch kommen wird.
Es war deutlich unaufgeregter als in Egg und nicht die Frage WO gebaut wird stand im Mittelpunkt, sondern WIE. Das Bemühen der Gemeinderäte eine zufriedenstellende Lösung zu finden, wurde deutlich und wurde auch positiv aufgenommen. Zur Sprache kam auch die verspätete und nicht mehrheitsfähige Vorlage der Verwaltung zu diesem Thema in der Juli-Sitzung. Verwunderung, Verärgerung und vielleicht auch Verständnis darüber, wie ehrenamtliche Stadträte und Verwaltung miteinander kommunizieren oder eben auch nicht, war zu spüren. Diese Kommunikation muss weiter verbessert werden.
Inhaltlich gab es Einigkeit, dass kleinere dezentrale Einheiten der Weg sein sollte, den Konstanz in Zukunft einschlägt (das sog. „Leverkusener Modell“). Dies entspricht den Leitsätzen des JFKs: Wir sind keine Freunde von reinen Flüchtlingsunterkünften und hätten gerne eine dezentrale Unterbringung in der gesamten Stadt, da es deutlich besser für die Integration ist (und langfristig auch billiger). Wir lehnen daher Häuser mit mehr als 40 Flüchtlingen ab und wir hätten gerne eine Durchmischung in den Häusern.
Zu letzterem war es beim Ortstermin auch möglich, ein direktes Feedback von Anwohnern zu bekommen. So wünschen diese sich zum Beispiel am liebsten eine Mischung mit Familien, weil die Anknüpfungspunkte häufig über die Kinder erfolgen. Studierende, wie von uns im Rahmen von Wohnungs-Tauschmöglichkeiten und aufgrund der Internationalität der Universität als sehr geeignet betrachtet werden, werden zwar nicht abgelehnt, aber auch nicht favorisiert. Eventuell ist auch eine Mischung der Durchmischung sinnvoll (Familien und Studierende, was es z. B. auf dem Edeka-Dach gibt). Auf jeden Fall ist die Verwaltung nun gefordert, ein mehrheitsfähiges Konzept zu erarbeiten.
Text: Matthias Schäfer
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