ERINNERN, UM MENSCHLICHKEIT ZU BEWAHREN

14. November 2018

Heute möchten wir ein Thema ansprechen, das auf den ersten Blick keine direkte Verbindung zur Kommunalpolitik hat. Doch es liegt uns am Herzen, dass wir alle bei unseren heutigen Entscheidungen uns an die Vergangenheit erinnern, um dafür zu sorgen, dass sich Geschichte nicht wiederholt.

Jährlich findet in Gurs, einem Dorf in Südfrankreich, eine Gedenkfeier statt, zu der die Arbeitsgemeinschaft zur Unterhaltung und Pflege des Deportiertenfriedhofs Gurs und der Oberrat der israelitischen Religionsgemeinschaft Baden einladen. Im Auftrag der Stadt Konstanz reisten am 28. Oktober Peter Mellen (das JFK), Wolf Biehler (FDP) und 2 Konstanzer Schüler nach Gurs.

Das Lager von Gurs entstand 1939 als Frankreichs größtes Internierungslager. Ab Oktober 1940 wurden Juden aus Süddeutschland dorthin gebracht. Von 1939 bis 1945 wurden rund 64.000 Menschen interniert, darunter 20.000 Juden. 110 Juden kamen aus Konstanz. Die Gauleiter von Baden und der Pfalz waren stolz darauf, dass ihre Verwaltungsgebiete die ersten „Judenfreien“ Gebiete im Reich waren.

Das Lager verwandelte sich bei Feuchtigkeit in einen Morast. Kälte, Krankheit und Hunger waren allgegenwärtig. Einigen Internierten gelang es der „Endlösung“ zu entgehen, vielen nicht. Im Lager starben ca. 2.000 Juden. Ab August 1942 wurden die verbliebenen 3.907 jüdischen Internierten nach Auschwitz gebracht.

Gurs steht für den Irrsinn, in den uns Ideologien hineinreißen können. Damit uns das nicht passiert, müssen wir die Erinnerungskultur intensiv pflegen.

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